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Fieglhuber-Gutscher Marianne (1886 - 1978)

Freundinnen

Normaler Preis €7.000,00

vor 1930
Öl auf Leinen
Links oben und rückseitig mehrfach eigenhändig signiert

Maße Bild: 73,5 cm  x 100 cm
Maße Rahmen:  116 cm x 89 cm
Provenienz steirische Privatsammlung

Schätzpreis € 14000 / (Rufpreis € 7000) / D / F
(Der angebotene Artikel ist differenzbesteuert, daher kommen zum Höchstgebot nur 23% Aufgeld und 4% Folgerechtskosten dazu.)
 
Lesbische Erotik ist in dieser explizierten Form ein äußerst seltenes Bildmotiv in der österreichischen Kunst.   
„Marianne Fieglhuber-Gutscher gehörte noch zu einer Generation von Künstlerinnen, die als Frauen nicht an den städtischen Kunstakademien zugelassen wurden. Die Malerei erlernte Marianne Fieglhuber bei Max Kurzweil und Rudolf Jettmar, zusätzlich nahm sie Privatunterricht bei Robin Christian Andersen und Egge Sturm-Skrla. 
Bald wurden ihre Werke bei den Jahresausstellungen der Vereinigung bildender Künstlerinnen Österreichs gezeigt. Ihr Mann Eduard Gutscher kam stark verändert aus dem 1. Weltkrieg zurück und lehnte ihre künstlerische Laufbahn vehement ab. Dennoch konzentrierte sie sich weiter auf ihre Malerei, ihr Atelier war über all die Jahre ihr Zufluchtsort, wo sie den Alltag vergessen und sich ganz ihrem künstlerischen Schaffen hingeben konnte. 
Im Zentrum ihres Schaffens standen vor allem Porträts, Frauendarstellungen, vereinzelt Gruppenbilder, weibliche Akte und Stillleben. Um auch während der NS-Zeit ausstellen zu können, trat sie 1939 der Reichskammer der bildenden Künste bei. Als ihre Werke für eine Ausstellung abgelehnt wurden, weil sie nicht den „Kulturrichtlinien des Führers“ entsprechen würden, zog sie sich in ihren Zweitwohnsitz nach Kasten bei Böheimkirchen zurück. 
Nach Kriegsende lebte sie wieder in der Wiener Wohnung und pendelte zwischen Wien, Kasten und Gratkorn bei Graz, wo ihre Tochter mit der Familie lebte. Nach dem Tod ihres Mannes 1955 unternahm die Künstlerin vermehrt Reisen nach Frankreich, Italien, Spanien, Ägypten, Belgien, Holland, Schweden, Norwegen, Griechenland, Schottland, Finnland und in die ehemalige Tschechoslowakei. Sie trat der Vereinigung der Bildender Künstlers der Steiermark bei und nahm am künstlerischen Leben in Graz und Wien teil. 1977 wurden ihre Werke in der Österreichischen Galerie im Oberen Belvedere gezeigt. 2022 in der Ausstellung „Ladies First“ in der Neuen Galerie am Joanneum in Graz.
Marianne Fieglhuber-Gutscher starb am 20. Jänner 1978 in Graz, ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof in Kasten.“
Quelle: Kunsthandel Widder, Wien