7087

Bilger Ferdinand (1903 - 1961)

o.T (abstrakte Komposition)

Öl auf Holzplatte , um 1950 , rückseitig Nachlassstempel , ca 70 x 60 cm , gerahmt.

(SP € 3000 - € 4000) RP € 1500 / V

(der Artikel ist vollbesteuert - zum Meistgebot kommen 23% Käuferaufgeld und 13% Mwst hinzu)

Der Grazer Maler und Grafiker Ferdinand Bilger war von 1927 bis 1929 Forscher am medizinisch-chemischen Institut bei Fritz Pregl in Graz. Nach seiner Haft als Februarkämpfer 1934 schloss er sich 1937 den Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg an, wo er sich als Chef des Hygienedienstes (Centrale Sanitaire Suisse Internationale) im Rang eines Leutnants betätigte. 1939 kam er als Emigrant nach Südfrankreich in die Gemeinden Argelès und Gurs, von wo er einer Forschungstätigkeit am Pasteur-Institut der Universität Bordeaux nachging. Nach einer neuerlichen Internierung arbeitete er im Laboratorium der Erdölraffinerie in Bordeaux. Er widmete sich ab 1940 unter dem Einfluss Pariser Künstler intensiver Maltätigkeit in Agen (Département Lot-et-Garonne) und nahm an mehreren Ausstellungen in Südfrankreich teil. Er zählt zu den steirischen Künstler*innen, die nach dem Krieg den Anschluss an die in der NS-Zeit verbotene internationale moderne Kunst vollzogen.

Lit. Günter Eisenhut und Peter Weibel „Moderne in dunkler Zeit“ 2001

aus Grazer Sammlung