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Wickenburg Alfred (1885 - 1978)

Stillleben

1936
Monogrammiert und datiert „AW 36“ rechts unten
Aquarell auf Papier, dieses auf Malkarton kaschiert
Verglast mit Museumsglas (entspiegelt, UV-Schutz)
Echtsilberrahmen
Maße: 71,5 x 82,5 cm
Provenienz: Sammlung Eisenhut

Schätzpreis € 10000 / (Rufpreis € 5000) / D / F
(Der angebotene Artikel ist differenzbesteuert, daher kommen zum Höchstgebot 19% Aufgeld und 4% Folgerechtskosten
)


Ein Aquarell Wickenburgs aus der Zeit des autoritären Ständestaates in verdeckter Malweise. Die verschlüsselte politische Botschaft dieses 1936 entstanden Werkes:
Das chinesische Schreibzeug im Vordergrund steht für das Werkzeug der Maler:innen und Schriftsteller:innen. Die chinesische Maske: Man muss seine politische Haltung maskieren.

Lit. Günter Eisenhut und Peter Weibel „Moderne in dunkler Zeit“ 2001

Aufwendig und sehr teuer gerahmt und verglast. Entspiegelt und UV-geschützt im Echtsilberrahmen.

Alfred Wickenburg studierte in München, Paris und Stuttgart. Er war gemeinsam mit Wilhelm Thöny der Mentor der steirischen klassischen Moderne, er war der Erste, der Kubismus, Futurismus und die „Pittura metafisica“ rezipierte. Als langjähriger Vizepräsident der Sezession Graz trug er wesentlich zur Weltoffenheit und den internationalen Erfolgen dieser Kunstvereinigung bei. Wegen seiner avantgardistischen Bilder verlor er fast seine Stellung an der Ortweinschule, denn er wurde 1933 wegen einer Madonnendarstellung öffentlich angegriffen. Nach der Krise der Sezession im Jahre 1934 begann er in „verdeckter Malweise“ kritische Inhalte bildlich zu vermitteln. 1936 nahm er an der Biennale in Venedig und 1937 an der Weltausstellung in Paris teil.
Als die Nationalsozialisten die Macht an sich rissen, galt sein Stil als „entartet“.
Nach Kriegsende wurde er Präsident der wiedergegründeten Sezession Graz. Er beteiligte sich an den Ausstellungen des Wiener ART-CLUB und nahm 1950 an der Biennale in Venedig teil. Später wurde er Delegierter der Unesco und Mitglied des österreichischen Kunstsenats.
Quelle: Galerie bei der Albertina

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